VORTRÄGE, SEMINARE UND WORKSHOPS
Geplante Veranstaltungen für 2023-2024
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Gerlinde Schelle orga@praxis-riessbeck.de oder telefonisch Freitags Vormittags von 9-12 Uhr unter der 09122 / 18 19 59
Grundlagen psychotraumatologischer Konzeptionen, Strategien und Beziehungsgestaltung am Beispiel der „einfachen“ posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und der komplexen Form (kPTBS) Erscheinungsbilder. Welche Diagnostik und welche Strategien sind hilfreich?
Wie kann man die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen leicht machen?
Wir unterscheiden
zwischen der umschriebenen und der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung.
Wir erarbeiten uns für die traumatische Belastung
- das Konzept der gestuften Phobien
- das Problem von Trauma und Zeiterleben
- die stressbedingten Veränderungen auf der Verhaltensebene
- die Veränderungen der Selbst- und Weltüberzeugungen
Wir schaffen eine Übersicht über
- sanfte Methoden der Traumaaktualisierung
- Pendeln zwischen Ressourcen- und Belastungsstates
- Imaginatives Arbeiten
- Fraktionieren und Filtern
- Schaffung innerer Distanz
Wir erproben kurze Übungen, die leicht in jeden Therapie einfließen können.
Wir erarbeiten aus klinischer Perspektive die zentralen Grunddimensionen
- Verlust von Integrität, Verletzlichkeit, Endlichkeit und Tod
- Wille und Freiheit, Verantwortung
- Isolation und Einsamkeit, Bindungserschütterung
- Auseinandersetzung mit dem „real Bösen“
- Lebenssinn, Entfaltung der Potenziale und Verzicht
Die Vorstellung, Menschen mit Traumafolgen würden nur aus Einzeltherapie Nutzen ziehen, ist heute überwunden. In bestimmten Phasen eines beraterischen oder therapeutischen Prozesses erreichen Betroffene gerade durch Arbeit in Gruppen bemerkenswerte Fortschritte.
Wir stellen die Systematik störungsspezifischen Arbeitens von der Sog. „Stabi-Gruppe bis zur Übungsgruppe bei Dissoziation vor, und erklären wie solche Gruppen aufgebaut werden können, was bei der Planung beachtet werden sollte. Gruppenleiter können auf eine Vielzahl gut durchgearbeiteter Materialien zurück greifen. Wir erklären welche Inhalte wir für unverzichtbar halten und welche anfällig oder schwierig sind. Ein wichtigen Teil ist das Üben mit spezifisch in diesen Gruppen auftretenden Schwierigkeiten und Konflikten. Wie halten wir die Gruppe im Fluß? Wie verhindern wir Überforderungen? Kleine Szenen werden nachgespielt und reflektiert.
Ein zweiter Teil wird sich damit beschäftigen, was getan werden kann, wenn eine Gruppe aus dem Ruder läuft, Kämpfe und Blockaden vorherrschen. Hier ist das Erkennen und der Umgang mit Übertragungen wichtig. Daneben sind Indikationen und Gegenanzeigen ebenso Thema, wie der gezielte Transfer von Gruppenerfahrungen in den Alltag und umgekehrt. Wir zeigen, wie die einzelnen Gruppensitzungen zu einem Ganzen zusammengefügt werden können, damit der Prozess zur bereichernden Erfahrung für Teilnehmer und Begleiter werden kann.
Arbeit mit inneren Persönlichkeitsanteilen nach dem Ego State Modell (EST) bei Traumafolgestörungen
Die Ego-State-Therapie stellt ein Teilemodell der Persönlichkeit dar. Die Persönlichkeit wird dabei als ein dynamisches System von Selbstanteilen verstanden, die durch mehr oder weniger durchlässige Grenzen voneinander getrennt sind. Jeder Ego-State wird als ein anpassungsfähiges Mitglied eines inneren Systems betrachtet, das sich auch als innere Familie oder Gruppe beschreiben ließe.
Die Entstehung und Funktion der Ego-States steht eng mit Bindungserlebnissen, Lernerfahrungen, kritischen Lebensereignissen und traumatischen Erfahrungen in Zusammenhang.
Das Ziel der Ego-State-Therapie ist die Umwandlung von Konflikten in und zwischen den Ego States, die Integration, die dann erreicht ist, wenn die einzelnen Ego-States in respektvoller umfassender Kommunikation miteinander stehen. Die Ego-State-Therapie ist neben ihrer Anwendung als ressourcenaktivierende Traumatherapiemethode auch zur Behandlung eines breiteren Störungsspektrums gut geeignet.
- Einführung in die Grundprinzipien der inneren Kommunikation
Wir lernen zunächst unterschiedliche klinische Teilemodelle kennen, erklären wie sie sich unterscheiden. Die ersten Übungen ermöglichen Erweiterungen der Ressourcenarbeit, und stellen die verschiedenen Möglichkeiten des Kontaktaufbaus und der Interaktion vor. Dem folgt die Exploration unterversorgter und belasteter Anteile und Methoden, wie traumatisierte Menschen die innere Kommunikation für den Alltag nutzbar machen können. Hier wird vorwiegend die regulatorische Ebene angesprochen.
- Dynamische phasenspezifische Behandlung von Traumafolgestörungen
Das zweite Seminar beginnt mit Integrationsschritte bei traumatischer Belastung und dem Beitrag, den Teilearbeit leisten kann. Die Arbeit inneren Räumen wird systemisch erweitert. Daraus werden Strategien für den Umgang mit Entwicklungstraumatisierung und andere Formen komplexer Traumafolgestörungen entwickelt. Wir üben mit uns selbst und Fallvorstellungen von Teilnehmerinnen um eine Neubewertung, Umwandlung und kreative Nutzung von Symptomen zu ermöglichen, und den Rahmen für respektvolle Integrationsschritte zu schaffen. Fallkonzeption und Planung in Langzeittherapien schließen das Seminar ab.
Im Alltag benutzen Menschen Begriffe wie Persönlichkeit und Charakter mit aller Selbstverständlichkeit. Bei näherem Hinsehen, insbesondere dann, wenn Beeinträchtigungen oder seelische Leiden vorzuliegen scheinen, ist das Alltagsverständnis über das, was die Persönlichkeit, ihr Erleben und Handeln ausmacht, oft überfordert.
Zunächst werden im Seminar die Prinzipien der Kommunikation mit Persönlichkeitsanteilen vorgestellt. Schwerpunkt ist hier das Ego State Modell und weitere dissoziationspsychologisch basierte Ansätze. Die ersten Übungen beschäftigen sich mit der Aktivierung unzugänglicher Ressourcen, um verschiedene Kommunikationswege zu erproben.
Nach Vorüberlegungen, wie bei begrenzter Zeit, störungsspezifische Kurzinterventionen maßgeschneidert werden können, konzentriert sich das Seminar vorrangig auf Depression, Angststörungen und Selbstwertstörungen. Schritt für Schritt geht es um Verbesserung des inneren Selbstverständnisses, Überwindung von Hemmungen und Bewältigung dysfunktionaler Muster. Dann folgen Interventionen zur günstigen Alltagsanpassung bei diesen Störungen.
Überlegungen zu Indikationen und Risiken dieser an sich wirkungsvollen Werkzeuge schließen das Seminar ab.
Die Bereitschaft zum Üben in Kleingruppen wird vorausgesetzt. Eigene Fallbeispiele können gerne eingebracht werden.
ANFRAGEN
Sie können mich gerne als Referent auch für die folgenden Themenbereiche anfragen:
Vorträge/ Workshops
- NEU: Einführung in die Existentielle Psychotraumatologie
- Die Posttraumatische Belastungsstörung – verstehen – begleiten – bewältigen
- Was ist Dissoziation?
- Die Bewältigung dissoziativer Störungen
- Allgemeine Fragen der Psychotraumatologie – frei vereinbarer Fokus
- Prinzipien der Traumaintegration – Theorie und Praxis
- Traumagruppen konzipieren und leiten
- Pierre Janet- sein Leben, seine Denkmodelle
- Pierre Janet heute – die Wiederentdeckung seiner klinischen Praxis
Klinischer Schwerpunkt
- Traumakonfrontation – Traumaintegration, Methoden im Vergleich
- Teilemodelle der Psyche und wie sie das Leben erleichtern können.
- Dissoziation und dissoziative Störungen verstehen und therapieren.
- Reflexhaftes und Impulsives Verhalten – der Umgang mit elementaren Handlungsautomatismen
- Die Komplexe Traumafolgestörung – tiefenpsychologisches Verstehen und
- Trauma, Dissoziation und Psychose – beobachten, verstehen, einen Umgang finden.
- Ist die Depression eine Traumafolgestörung?
- Narzisstische Persönlichkeitsstörungen neu verstehen
Besondere Bezugsgruppen
- Impulskontrollverlust bei Menschen mit geistiger Behinderung mit traumatischen Belastungen in der Kindheit
- Trauma, Vertreibung und Flucht
Spezielle Therapiemethoden
- Das Konzept der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit
- Mit inneren Bildern arbeiten – Imaginationen und ihre verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten
- Imaginative Psychotraumatherapie – Schritt für Schritt aufbauen
- Traumatherapie und Musik – die musikalischen Ego States
- Störungsspezifische Gruppen in der Psychotraumatologie -Planen- Einsetzen- Auswerten
Seminare und Curricula
- Neu: 3 teilige Seminarreihe Existentielle Psychotraumatologie (insges. 6 Tage)
- Ausbildungscurriculum Ego State Therapie 6 teilig (anerkannt von Ego State International)